9/2018 Hausdiener

seineKOLUMNEN

„Es geht immer um Deine Bilder“ , hat mein Mentor Hermann in den Anfangsjahren zu mir gesagt. Er hat Recht behalten, denn sicherlich verschaffst Du Den Leuten einen Eindruck, wenn Du ein paar schicke Bilder von Dir hast – aber gilt das auch von den Facetten Deiner Persönlichkeit bzw Deiner Sexualität? Dafür braucht man schon mal ein paar Bilder mehr und präsentiert zugleich seinem bestehenden Gefolge neue Einblicke sowie dem zögerlichen Betrachter das letzte Argument um Dich anzumailen.

Mit meiner tollen Kollegin, Lady Stella, bekam ich neulich die Gelegenheit zu einem Photoshooting in einer Berliner Luxus-Altbauwohung zu shooten. Dabei entstanden auch ein paar gemeinsame Bilder. Obwohl wir die Bilder gerade mal unseren Klienten vorgeführt hatten, bekamen wir gleich eine/n besondere/n Fantasie/Wunsch präsentiert, dessen Umsetzung wir zeitnahe als gemeinsames Special herausgegeben werden.

Stellas Klient wünschte sich eine Zeitreise in das Berlin im Jahr 1890, in dem man noch Leibeigene hatte. Er wollte der Hausdiener eines dominanten Paares sein. Au das war eine tolle Idee! Soweit hatten wir gar nicht gedacht, aber die Bilder gaben diesen nostalgischen und gehobenen Eindruck wieder. Und natürlich auch die Dominanz einer strengen Dame und die eines Hausherren.

Für unsere Zusammenkunft wählten wir die Residenz vom Studio Avalon. Pünktlich klingelte er an der Tür und eine liebe Kollegin spielte die Gouvernante, die ihm die Tür öffnete und zu uns führte. Wir saßen im pompösen Empfangsaal mit den schönen Kronleuchtern und Ledersesseln. Ich wählte meinen Smoking als Garderobe und Stella einen kniehohen schwarzen Rock mit weisser Bluse – hochgeschlossen versteht sich – und natürlich Schuhe mit hohen Hacken. „So, das ist unser Frischling? Du möchtest Dich also als Hausdiener bewerben?“ sagte Lady Stella mit ihrer faszinierend tiefen Stimme, die der von Scully aus Akte X gleicht. Sie drehte sich zu mir und sagte: „Ich kenne ihn ja schon, denn er hat mal vertretungsweise unseren Garten gepflegt.“ Der Klient, Christian, in meinem Alter, stattlich und mit sympathischem Auftreten, antwortete selbstbewusst und stark. Er wurde von uns zur Probe eingestellt und begann seinen Dienst mit dem Nachmittagstee. Allerdings wurde beim Servieren gekleckert (ich glaube auch etwas absichtlich). „Was bitte soll denn das, Freundchen?“ Ihre tiefe Stimme knallte unglaublich in diesem Saal. Selbst ich war etwas erschrocken, aber ließ es mir nicht anmerken. Die strenge „Frau Lehrerin“ erhob sich, fixierte Christian mit einem stechenden Blick. „Ich werde Dir diese schludrige Art schon noch austreiben, Du kleiner Nichtsnutz.“ Ihr Körper war aufrecht, angespannt und ihre HighHeels schienen perfekt parallel nebeneinander zu stehen. „Hose runter!“, forderte sie ihn auf.

Jetzt war Christian doch etwas eingeschüchtert und zog die Hose nur halb über den Po. „Runter habe ich gesagt“ fauchte Sie und zog die Hose mit Schwung und Kraft ganz herunter. Sein Pimmel baumelte mir unschuldig beim Runterziehen entgegen und ich merkte, dass es genau das war, was er zu vermeiden versucht hatte, denn sofort bedeckte er beschämt seine Körpermitte unter seinen Händen. Ab hier fing es an mich zu erregen. Stella interessierte des Hausdieners Scham herzlich wenig und zückte einen Rohrstock. „Bück Dich“ forderte sie, fixierte mit dem Rohrstock eine Stelle auf seinem weissen Po, holte weit über 90° aus und traf diese Stelle exakt wieder. Christian jammerte sofort laut los: „Entschuldigen Sie, Lady Stella!“ Ich gab mich unberührt von der Situation, denn es war ja schliesslich 1890 und da war es normal, dass „meine Frau“ das Personal züchtigte. Zudem sollte ich später zur Steigerung in Aktion treten. Christian machte noch ein paar weitere Fehler und irgendwann forderte sie mich schließlich auf, dem Neuling auch mal die Leviten zu lesen. Ich legte meine Zeitung weg, zog mein Sakko in Ruhe aus, krempelte sichtlich entspannt meine Ärmel hoch und schaute dabei unseren Hausdiener an: „Mitkommmen“, sagte ich fast schon so gelassen wie ein Pfarrer. Er folgte mir, jedoch mittlerweile weitaus ängstlicher. Die Residenz Avalon hat auch einen Außenbereich. Wir gingen an der Hundehütte, in der man Menschen als Hunde hält, vorbei und ich geleitete meinen Zögling zu den Pferdeställen. Mit einem schmutzigen Seil fesselte ich seine Hände und hing sie an einem der Dachbalken auf.

Er musste sich über einen tiefen Querbalken legen. Seine nach hinten gefesselten Hände streckten sich nun stark nach oben und färbten sich sofort rötlich. Er schluchzte, was mich wiederum erregte. Ich zog seine Hose runter und erniedrigte ihn, indem ich süffisant seinen baumelnden Pimmel offensichtlich musterte, aber nicht kommentierte. In der coolen Macho/Daddy/Hausherren Rolle zog ich langsam, ohne ein Wort zu sagen, meinen Gürtel aus meiner Hose und formte daraus eine Schlaufe. Der Hausknecht bekam Panik und fing wieder an zu wimmern, was mich sehr erregte. Er bettelte um Gnade, aber ich zog durch – direkt auf das kleine Dreckstück. Schließlich machte ich ihn los und stieß ihn in das auf dem Boden liegende Stroh. „In 5 min bist Du wieder drin an Deinem Platz, und zwar gekämmt und sauber.“ Wir blieben im Spiel und machten sozusagen eine Pause. Er servierte uns etwas zu essen und musste sein Essen in seiner Kammer zu sich nehmen. Später riefen wir ihn in unser „geheimes Hinterzimmer“. „Wenn Du deine Arbeit behalten willst, dann müssen wir Dich erstmal etwas größer machen, damit Du auch überall dran kommst“, sagte Lady Stella. „Leg Dich mal hier auf die Streckbank.“ Er machte alles, ganz brav. Ich fühlte deutlich, dass er diese Rolle wirklich lebte. Er ließ, mit unterwürfigem Blick, seine Hände und Füße an die Streckbank fesseln. Abwechselnd drehte immer wieder einer von uns an der Kurbel, um ihn schön auseinanderzuziehen. Sein Körper stand unter voller Anspannung. “Liebes, hast Du eigentlich schon mal seinen Pillemann gesehen? Ganz lange Vorhaut hat er dran.“ Stella: „Wirklich? das muss ich sehen.“ Ich zog ihm die Hose runter und präsentiere ihr sein bestes Stück. Es wirkte, als wenn wir beide grade unser Fotoalbum angesehen hätten. Er war unser Hausdiener, also unser Besitz, da durften wir uns auch seinen Pimmel ansehen! Auch stand es uns wie selbstverständlich zu mit seinem Geschlechtsteil zu spielen. Wie zwei Ärzte untersuchten wir seinen Penis, spielten damit herum, mal lustvoll, mal streng.

In der Nacht kam er in seine enge Kammer und musste dort schlafen, während wir es uns in den schönen Betten gemütlich machten. Es bestand allerdings zur Sicherheit auch eine Videoverbindung in diese Kammer. Morgens musste er ganz früh aufstehen, denn ein fieser Wecker riss ihn aus dem Schlaf. Er hatte eine Liste mit Dingen, die er VOR unserem Aufstehen zu erledigen hatte: Ställe fegen, Brötchen holen, Tisch decken und weitere Reinigungsarbeiten in der Residenz.

Nach dem Frühstück sahen die Hausherren wieder die Notwendigkeit, dass sich der Leibeigene im Hinterzimmer zur Verfügung zu stellen hatte. Diesmal wollten der Hausherr und die Hausherrin den Samen des Leibeigenen heraus holen, damit er nicht wieder auf lustvolle Gedanken kommen und anderes Personal anmachen konnte. Hinterher vermehrt sich das Pack und es drohen Arbeitsausfälle. Das galt es zu verhindern. Es mag sein, dass Diener die Kühe melken, aber unser Personal . . .

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