Männliche Dominanz – Veröffentlicht 04/2019 im Magazin Schlagzeilen – Read „Männliche Dominanz – Klischees & Tipps in English
Click here to read the English version: 03/2023 Male Dominance – Cliché and Tipps
Vor kurzem hatte ich noch mit einem bekannten TV Sender einen Einblick in eine meiner Sessions mit einer meiner Sklavias vereinbart. Des Weiteren sollte in diesem Beitrag eine ähnliche Szene mit einer dominanten Frau und einem devoten Mann enthalten sein. Der Jugendschutz hat den Teil der Sendung verboten, indem eine Frau im Fernsehen von einem Mann geschlagen wird, während der Teil der Sendung, wo eine Frau einen Mann schlägt vollkommen in Ordnung ist bzw. auch gedreht wurde.
Männliche Dominanz zwischen Ablehnung und Applaus
Männliche Dominanz unterliegt noch immer Klischees und erfährt daher entweder Ablehnung oder erntet einen überdimensionalen Applaus, den manch andere Kollegin oftmals viel eher verdient hätte. Während man der dominanten Frau mit einer Selbstverständlichkeit Geld für eine Sitzung bezahlt, erfahrt der sexarbeitende Mann schnell den kopfschüttelnden Kommentar: „Der kann doch froh sein, dass er das mit der machen darf“.
Insofern werde ich als ein gewerblich agierender dominanter Mann, der einer Frau für Geld den Po versohlt auf jeder Party alles von Begeisterung, über Erstaunen bis zu skandalösem Wegschauen auslösen, aber eben vorerst noch nicht das gleich entspannte und sachlich orientierte Lächeln einer weiblichen Kollegin ernten.
Die sexuelle Emanzipation der Frau ist jedoch weiterhin im Kommen und wenn nun der Mann seit den 90igern als Sexobjekt wahrgenommen wird und seitdem fleissig in den Fitnessstudios dieser Welt seinen Körper tunen darf, wird es ebenfalls dazu kommen, dass auch die Frau öffentlich bekennen darf: „Ich will mich mal wie ein kleines Stück Dreck fühlen“ – auch wenn Alice Schwarzer hier dann im Strahl kotzen wird. Es geht hier eben um Sex und selbst wenn Männer und Frauen sich in der Ausprägung sicherlich unterscheiden, so sind die Geschlechter was die Grundbedürfnisse angeht doch ähnlicher als wir auf den ersten Blick vermuten.
Männliche Dominanz mit Empathie
Der geübte BDSMer ist ähnlich dem homosexuellen Mann aufgrund der in seiner Chronik zwangsweise verordneten intensiven Auseinandersetzung mit Sexualität natürlich geübter im Umgang mit dem Thema männliche Dominanz. Aber auch hier wird bei einem Treffen mit einem dominanten Mann im tiefen Inneren verankert sein, dass Männer dazu tendieren sich insbesondere im sexuellen Bereich über Richtlinien eher hinwegzusetzen als eben eine Frau. Wer sich Statistiken zu Sexualstraftaten anschaut bekommt hierfür auch einen entsprechenden Beleg.
Also seien wir ehrlich: man unterstellt einem Mann doch eher eine sexuelle Egozentrik, kopflose Penetrationsgeilheit und Gepolter in der Umsetzung einer BDSM Sitzung und der Frau eben: „Empathie“. Irgendwo ist dieses Klischee tief in uns verborgen.
Letztendlich bleibt in der Heterosexualität zudem noch der unausweichliche Fakt, dass der Mann über mehr physische Kraft verfügt als die Frau. Aus meiner Sicht sollte sich der Dom dieser Tatsachen bewusst sein und muss im Gegensatz zur Frau intensiver Vertrauen aufbauen. Als Dom solltest Du das Signal senden: Ich kann mit meiner Kraft umgehen und gezielt vorgehen und oder spielerisch einsetzen.
Praktisch formuliert: eher subtil starten und dann steigern als einen „wuchtigen Ersteindruck“ hinzulegen. Eher einmal mehr in die Augen schauen, um die Verbindung herzustellen, als den kühlen distanzierten Gegenspieler zu geben.