9/2017 Vollversklavung.

seineKOLUMNEN

In der vorletzten Ausgabe habe ich über die „mainstreamartige Fantasie“ berichtet, die Hure für viele sein zu müssen. Zustimmende E-Mails, aber auch Rückfragen hierzu ergeben nun diese bebilderte Erklärung dieser aufregenden Fantasie.

Tops, Doms, Alphas, Sados und wie ihr auch alle heißt, seid ehrlich: Einen Menschen zur vollständigen Nutzung zur Verfügung zu haben, ihn körperlich ausplündern zu können, wie und vor allem wann man es möchte – da zuckt es doch bei uns im Schritt. Wie gut, dass es dafür viele passende Gegenstücke gibt. Der geübte Sklave schafft es sogar tatsächlich, sich auf derartige Langzeitspiele real einzulassen, und genießt die Wartezeiten von der ersten bis zur nächsten körperlichen oder geistigen Konsumierung seitens des Tops. Dass ein Anfänger schon mal nach zwei Minuten Wartezeit ohne Bespaßung mit Abbruch droht und somit bei Langzeitspielen eine Betreuung einfordert, die keine Intensivstation leisten könnte, ist Gott sei Dank eher eine Seltenheit.

Wer mit einem Dominus ein Langzeitspiel vereinbart, der hat in der Regel verstanden, dass sich seine positiven Gefühle als unmittelbare Folge des positiven Nutzungserlebnisses des Dominus ergeben, und das höchste Maß an Authentizität ist logischerweise gegeben, wenn der Top ganz auf seine eigene innere Stimme hören kann und sich nicht ständig mit den Befindlichkeiten des Subs auseinandersetzen muss. Aus diesem Grunde sind Vorgespräche und ein hohes Maß an Empathie bei einem Dominus unabdingbar.

Oftmals haben die Sklaven ihre nichtsexuelle Rolle so weit verinnerlicht, dass sie sich eine Keuschhaltung wünschen. Der Sklavenpenis wird also regelmäßig kontrolliert oder gleich in einen Keuschheitsgürtel gelegt. Der Sklave darf nicht einfach spritzen. Solche Dinge werden durch den Master geregelt.

Besonders dominierend bei diesem Langzeitspielen ist oftmals der Wunsch, ausschließlich für die Körperausscheidungen des Herrn zur Verfügung zu stehen. Ich habe einen Sklaven, der bei Langzeitspielen immer brav in Ketten neben meinem Bett auf dem Fußboden schläft. Ich nenne lediglich die Körperausscheidung, die sich in diesem Moment leicht bei mir bemerkbar macht, zum Beispiel „Pisse“ – und schon dockt er kommentarlos an und trinkt vollständig auf, was sich gerade in meiner Blase befindet.
Es wird dann noch brav saubergeleckt, alles wieder in der Unterhose verstaut, die Decke über mich gelegt, und ich kann weiterschlafen, während der Sklave sich bis zur nächsten Nutzung wieder neben mein Bett kauert. Herrlich ist das, wenn einem diese alltäglichen Minilasten so bequem abgenommen werden.

Für einen Sklaven, der im Keller gehalten wird, ist es selbstverständlich, dass er zudem für die sadistischen Triebe des Masters zur Verfügung stehen muss, sobald es diesem beliebt. Wundervoll, jemanden bis an seine Grenzen zu treiben, mit seinem Körper zu spielen und dabei Dampf abzulassen! Es sei noch einmal betont: Man kann bei einer Langzeitaufbewahrung tun, was und vor allem, wann immer man es will. Der Reiz für den Top liegt darin, ganz aus den eigenen Trieben heraus vorgehen zu können.
Auch wenn Sinn des Spiels ist, dass ausschließlich der Wunsch des Masters regiert und der Sklave seine eigenen Gefühle in diese Richtung steuern muss, gilt grundsätzlich für alle Master das Gebot, seinen Sklaven zu pflegen. Ich höre immer wieder davon, dass sich Master zuweilen in ihrer Geilheit nicht voll im Griff haben und Grenzen beziehungsweise Tabus nicht mehr respektieren können oder in irgendeiner Weise dem Sklaven keine Wertschätzung entgegenbringen.

Abgesehen von der moralischen Keule, die ich jetzt nicht schwingen werde, sollte der moderne Master wissen, dass ein Spiel erst dann richtig funktioniert, wenn der Andere mitmacht und nicht alles einfach über sich ergehen lässt.
Durch Wertschätzung und Nähe erreicht man viel eher einen Gefühlskreislauf mit dem Untergebenen.
Zudem gibt es kein Gesetz, das es dir als Master nicht erlaubt, deinem Sklaven gegenüber auch mal zärtlich zu sein und ihm respektvoll zu begegnen. Merke: Master zu sein, bedeutet nicht „böse“ zu sein. Dominanz sollte auch nicht mit Arroganz und Intoleranz verwechselt werden.

Am erregendsten wird aber sicherlich nun die Vorstellung für alle Beteiligten, wenn der Hausherr zum Beispiel oben eine Party gibt und der Sklave im Keller weiß, dass er höchstwahrscheinlich gleich den Partygästen als Nutzobjekt zur Verfügung stehen muss.

Wenn im Sklavenkopf umhergeht, dass er bald auf ein tierähnliches Niveau runtergeputzt wird und somit nur noch zu funktionieren hat. Keine eigenen Entscheidungen mehr: Ausschließlich dienen, sich unterordnen und hingeben sind nunmehr im Handlungsspielraum des Sklaven.
Sklave, du wirst wie Vieh von deinem Ställchen weggezogen und weißt, dass du nicht die Tätigkeit eines Deckhengstes zu erfüllen, sondern als Stute zu fungieren hast. Ja, dir schmerzen die Knie, weil sich immer ein Steinchen in die Kniehaut bohrt und du dieses Steinchen meist sogar in der Haut mitnimmst, um es beim nächsten Hinknien erneut einzuarbeiten, aber du weißt, dass es nur bei längerem Gassigehen Knieschoner für dich gibt. Du ziehst das trotz der Schmerzen durch, denn du willst deinem Herrn gefallen. Du willst die Rolle vollständig ausfüllen und die Befriedigung oder gar den Stolz deines Herrn spüren.

Hier wird der Sklave nun vorgeführt. Sein Schwanz wird präsentiert, auch die Vorhaut muss zurückgezogen werden. Er muss seinen Arsch zeigen, dabei werden natürlich die Pobacken geöffnet sowie natürlich das Maul – wie bei einem Pferd -, um sämtliche Penetrationsmöglichkeiten zu veranschaulichen. Um diese Form der Objektifizierung zu vervollständigen, werden zusätzlich die Sklavenkompetenzen erörtert und der Sklave muss zuhören, wie über ihn gesprochen wird: „Wie viel Blasdauer besitzt der?“, „Kann man den lange zureiten?“, „Wie eng ist der?“, „Hält der gut Schläge aus?“

Wie überzeugend erregend diese sexuelle Reduzierung auf das Mindeste auch für den Aktiven ist, kann ich zudem aus der Praxis berichten. Wenn ich meine Sklaven mal an der Leine durch öffentliche SM-Clubs ziehe und als Nutzobjekt zur Verfügung stelle – da können Sklaven tatsächlich unattraktiv sein und es kommen die schönsten Burschen angelaufen und wollen ihn benutzen. Im BDSM zählen eben andere Werte als die pornösen.

Hier dürfen nun auch die attraktiven männlichen Partygäste mit dem Sklaven spielen, und der Sklave führt alle Wünsche nach besten Kräften aus, weil der Master es so will.
Natürlich steht der Schwanz des Sklaven in den Momenten, wenn ich ihn jemand anderem als Objekt vorstelle, wie eine Eins. Es ist ja auch wirklich erregend, einfach mal Lustobjekt zu sein und jegliche Political Correctness vor der Türe zu lassen.
Der Sklave steht nun mit allen Körperöffnungen zur Verfügung, und ich erfreue mich daran, dass es meinen Gästen gut geht und sie Spaß haben. Immer wieder prickelnd, wenn man Sklaven zur Nutzung freigibt: Ihn als Sesselpuff, Glashalter oder gar als Aschenbecher zu benutzen. Danach geht es zurück in den Käfig, wo ein Vollzeitsklave immer hingehört. Bis zu seinem nächsten Einsatz …

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