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02/2024 Sexarbeit in Deutschland – cdu/csu machen Angst

 

Auszug aus den Gesprächen des dominus mit der Frankfurter Rundschau / Buzzfeed:

„Macht uns Angst“: Betroffene kritisieren Vorstoß der Union zum Sexkaufverbot

CDU und CSU wollen mit einem Sexkaufverbot sexuelle Ausbeutung verhindern. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion vorgelegt. Die Vorlage steht am Freitag, 23. Februar, auf der Tagesordnung des Bundestages. Warum gerade jetzt? Dorothee Bär (CSU) sagt BuzzFeed News Deutschland, das Thema sei für sie „jeden Tag aktuell“. Die derzeitige Gesetzeslage sei „unhaltbar, das Prostituiertengesetz der rot-grünen Bundesregierung von 2002 gescheitert“.

Dass die Union das Thema Sexkaufverbot jetzt diskutieren will, sei, „peinlich“, findet hingegen Andre Nolte, Pressesprecher vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) im Gespräch mit BuzzFeed News Deutschland, ein Portal von IPPEN.MEDIA. Seit Juli 2022 laufe eine große Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes, deren Ergebnisse nächstes Jahr veröffentlicht werden. CDU und CSU wüssten genau, dass diese gegen ein Sexkaufverbot sprechen würden. „Deswegen preschen sie jetzt schon vor, damit die Gemüter vor der Bundestagswahl 2025 bereits ordentlich erhitzt sind.“

Union macht Sexarbeitenden in Deutschland Angst

Unter einem Sexkaufverbot leiden alle Sexarbeitenden, sagt Nolte: die, die heute schon von sexueller Ausbeutung betroffen sind, und die, die es nicht sind. Sexarbeit sei für etwa 100.000 Menschen vor allem eines: ein Job. Opfer von sexueller Ausbeutung gab es 2022 laut Bundeskriminalamt (BKA) 476. „Selbst wenn man diese Zahlen verzehnfacht, weil man sagt, die Dunkelziffer ist hoch, sind es immer noch nur fünf Prozent aller Sexarbeitenden“, so Nolte.

Dass die Union wegen dieser Minderheit ein Sexkaufverbot durchsetzen wolle, sorge in der Szene für große Sorge. Die Mitgliederzahlen des Bundesverbandes Sexarbeit haben sich vervierfacht. „Jeden Tag bekomme ich Nachrichten von Leuten, die um ihre Existenz fürchten“, erzählt Nolte. „Die CDU/CSU macht uns allen mit ihrem Sexkaufverbot große Angst“, sagt Nolte. Je näher die Bundestagswahl 2025 rücke, desto „schlimmer“ werde dieses Gefühl.

Aus für OnlyFans? Was passiert, wenn die Union mit einem Sexkaufverbot durchkommt

„Klar, es kann sicherlich nicht jeder so eine glückliche Hure sein wie ich. Aber selbst wenn sich eine Person nur wegen des Geldes prostituiert, ist ein Sexkaufverbot für sie grundsätzlich schlecht“, sagt Andre Nolte, Pressesprecher vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) BuzzFeed News Deutschland. Er ist selbst ist unter dem Namen „Dominus“ als bisexueller Master tätig.

„Die Freiwilligkeit und Selbstbestimmtheit, die manche suggerieren, gibt es faktisch nicht“, sagt Dorothee Bär (CSU) BuzzFeed News Deutschland. Deswegen setze sich die CSU für ein Sexkaufverbot ein – weil die Zustände in der Prostitution „menschenunwürdig“ seien.

Nolte widerspricht: Über 95 Prozent aller Sexarbeitenden in Deutschland seien nicht von sexueller Ausbeutung und Menschenhandel betroffen und machen den Job freiwillig. Sein Verband geht von 100.000 Menschen aus. Denen gegenüber stehen laut Bundeskriminalamt (BKA) 2022 etwa 500 Opfer von sexueller Ausbeutung. Selbst wenn man diese Zahl verzehnfache, weil man von einer hohen Dunkelziffer ausgehe, seien dies nur fünf Prozent aller Sexarbeitenden.

Dass die Union diesen Zustand nicht aushalte, habe wohl eher mit ihrer „moralisch ästhetischen Empfindung“ zu tun. „Menschenunwürdiger Zustand ist eine Definitionssache“, betont Nolte. „Für die meisten Sexarbeitenden ist es nicht schlimm, in der Ecke zu stehen und einer Person einen zu blasen.“

 

„Jegliche Sexualität, die nichts mit Reproduktion zu tun hat, wird verteufelt“

Würde sich ein Sexkaufverbot tatsächlich irgendwann durchsetzen, dann seien Existenzen in Gefahr. Seit geraumer Zeit wendeten sich immer mehr Sexarbeitende verzweifelt an den Verband, berichtet Nolte. „Wir sind wieder an einem Punkt, an dem jegliche Sexualität, die nichts mit Reproduktion zu tun hat, verteufelt wird“, sagt er. Irgendwann sei sicher auch BDSM Fetisch-Sex dran und es sind „wieder die schwulen Männer, denen man Rechte entzieht“.

„Wenn die CDU/CSU damit durchkommt, ist ein Pornografie-Verbot der nächste Schritt auf der Verbotsskala. Dann ist auch OnlyFans Geschichte.“ Bisher falle die Plattform nicht unter Prostitution, weshalb sie von einem Sexkaufverbot erst einmal nicht betroffen wäre.
„Wobei ich mir schon vorstellen kann, bei einem Sexkaufverbot die Kamera aufzustellen und mehr OnlyFans zu machen“, sagt der bisexuelle Master. Für die Plattform könnte solch ein Verbot also kurzfristig sogar positiv sein – bis es dann auch mit der selbstbestimmten Pornografie zu Ende sei. Dass es selbst auf diesen Plattformen zur sexuellen Ausbeutung komme (zum Beispiel durch Loverboys, die Frauen drängen, Inhalte hochzuladen) zeige, dass ein reines Sexkaufverbot nichts bewirken könne.

„Ich bin in keinster Weise für Kriminalität“, sagt Nolte BuzzFeed News Deutschland. „Aber nur weil man etwas verbietet, bekommt man es nicht automatisch in den Griff.“ Das Stichwort sei Empowerment. Nur damit könnten sich vor allem Frauen, die finanziell öfter von Männern abhängig sind, aus toxischen Beziehungen befreien, die sexuelle Ausbeutung erst möglich machen – und die gebe es auch abseits der Prostitution.

 

Bilder: Thore Rehbach – Bildermacher

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