„Einer der seltenen, ganz tiefen, langsam heranrollenden, universumsaufreißenden Orgasmen…“
Master André,
gerne berichte ich Dir heute zu unserer Reise. Hast auch Du so tief, gut und lange geschlafen, wie ich?
Das Bild im Spiegel bei Stroboskoplicht und in Ketten, die gerade soviel Freiheit lassen, sich zu winden, entgegenzukommen, zu variieren und zu beobachten. Die Musik und der Blick auf den Mann, der genau weiß was er tut. Tut was er tut. Etwas, was mich ebenso fasziniert, wie Dich zu spüren und Deine eigene Präsenz, Lust oder jedenfalls Spaß an dem, was passiert. Angetrieben davon, dass Du angetrieben von meiner Reaktion bist. Es fängt langsam an. Zärtlich fast. Nah. Wange an Wange, Deine Kraft spürend. Dann Deine Fingernägel, die über meinen Körper ziehen. Jemand, der feine Nähe ebenso zulässt, wie ein gegenseitiges Hochschaukeln auf laute, brutale Art. Diese Magie aus Lust, Nähe und Schmerz, die sich durch unser Treffen zieht. Die Frau dort – so wie sie aussieht und reagiert und die Haut zunehmend vom Schweiß glänzt. Das hat mir im Gehirn ein paar neue Verschaltungen geschaffen. Schon beim 1. Mal. Der Orgasmus. Und Orgasmus. Und Orgasmus. Und … Du forderst, „GEIL“!
Dann der entspannte Wechsel hin zu einfach hochinteressantem Austausch mit Dir beim Glas Wasser, das ich uns einschenken darf – bis zu dem Moment, an dem Du wie selbstverständlich – das Zepter ohnehin immer in der Hand – „weiter zur Tat schreitest“.
Hast auch am Ende nicht aufgehört, obwohl Du es nach dem 1. Orgasmus in Ketten hättest tun können – mit dem, was Du getan und gesagt hast ganz am Ende hat es mich unerwartet heftig aus der Tiefe voll erwischt. Einer der seltenen, ganz tiefen, langsam heranrollenden, universumsaufreißenden Orgasmen, obwohl ich gedacht hätte, ich kann heute wirklich nicht mehr (kommen) …
Weil Du es fragtest und ich Dir noch die Antwort schuldig bin: Ketten – ob das nicht ganz meines sei? Nein, so würde ich das nicht sagen. Ich bin ja auch bei Dir, um mich leiten zu lassen – auszuloten was gut geht. Nur lauert da auch eine Seite, die ein bisschen ängstlich ist im Ausgeliefertsein. Wobei das Geräusch, das Gefühl der erst kalten Ketten auf der Haut, wie Du sie festziehst, gleichzeitig tatsächlich kurz ein wenig zur Ruhe kommen, während der Zeit in der Du sie anlegst – das hat jeden Mut belohnt. Und diese dann sehr deutlich zu spüren bei allem was dann noch passierte…. an ihnen zerren können und gehalten werden. Auch dafür danke ich Dir.
Zwischendurch und am Ende: Wir reden ganz entspannt. Über meine Reaktion, Deine bunten Erfahrungen mit anderen, Polyamorie und das Wachsen an herausfordernden Gefühlen, Arbeit, Kritiker, die Kombination von BDSM und Tantra. Ich hätte große Lust, die diversen „losen Gesprächsfäden“ in Ruhe weiter aufzunehmen. Sollte das bei Dir ebenso sein, finden wir dazu vielleicht eine Gelegenheit. Und bitte teile mir nochmals Deine „Hausaufgabe“ mit – ich konnte sie mir in dem noch etwas benebelten Nachschwing-Zustand, in dem ich gestern war, als wir uns mit einer Umarmung (wie schön!) verabschiedet haben, nicht merken.
Nun versuche ich, aus dieser Zwischenwelt wieder aufzutauchen. Morgen und übermorgen habe ich 25 oberste Manager zu „bändigen“. Wenn sie wüssten, was es unter meinem Anzug zu sehen gäbe und welche „dunklen Räume“ meiner selbst ich gerade erst betreten habe … ich werde hier und da mit einem Lächeln daran denken.
Ich danke Dir und bin von Dir tief beeindruckt. Von dem, was Du tust, wie Du es tust und wie Du als Mensch auf mich wirkst. Meinen tiefen Dank und Respekt!
Sklavin M.